Schwabendorf wurde 1687 gegründet, als 116 französische Glaubensflüchtlinge der Stadt Rauschenberg zugewiesen wurden und den Siedelplatz "Auf der Schwabe" erhielten. Die Anlage des neuen Dorfes erfolgte planmäßig entlang der "Sommer-" und "Winterseite". Jede Colonistenfamilie erhielt ein "Portionsland".
Die Regierung von Landgraf Carl in Hessen-Cassel hatte 1000 Eichenstämme für den Bau der Häuser gestellt, die die ersten provisorischen Hütten aus Stangen und Stroh ersetzten. Nach schweren, entbehrungsreichen An- fangsjahren entwickelte sich die Landwirtschaft sowie eine Strumpf-, Tuch- und Hutmacherei, zu der die Kolonisten die Kenntnis aus ihrer Heimat mitgebracht hatten. Um 1750 war das Dorf mit seinen Manufakturen Zentrum oberhessischer Strumpfmacherei.
Von Schwabendorf sind in den Gründerjahren die Wüstungen Hertingshausen (1694) und Wolfskaute (1700) wiederbesiedelt worden. 1725 wurden den Kolonisten die im Burgwald gelegenen "Brücher Wiesen" zur Nutzung überlassen. Später wurden sie Erbeigentum der Schwabendorfer Bauern und weithin als "Franzosenwiesen" bekannt.
Die französische Sprache wurde über 150 Jahre im Dorf gesprochen. Heute erinnern noch die französischen Familiennamen Aillaud, Badouin, Boucsein, Tourte und Vinçon sowie viele Dorfnamen an den Ursprung von Schwabendorf.